Inmitten der
Aufbruchstimmung während des Wiederaufbaus Deutschlands in
Hanau/Frankfurt aufgewachsen, entscheidet sich Sabine Beuter 1975
für ein Architektur-Studium an der Technischen Universität in
Berlin.
Die
Auseinandersetzung mit dem Raum führt sie auch an die Universität
der Künste: es geht ihr in beiden Studien um Räume, Raumwahrnehmung
und Raumdarstellung. Im Akt des Wahrnehmens zerfallen Räume in
Einzelbilder und individuelle Sequenzen, die sie immer wieder
untersucht und analysiert.
Räume werden
aus einer Fülle von Einzeldaten erdacht. Sabine Beuter interessiert
sich für Konstruktionen, die aus Bauteilen zusammengefügt werden.
Diese Bauteile wiederum werden in Wahrnehmungsaktivitäten aus dem,
was wir Wirklichkeit nennen, herausgebrochen. Wahrnehmung bedeutet
Destruktion und Konstruktion.
Studienaufenthalte im arabischen Kulturkreis, in Ägypten und
Marokko, Palästina und Israel, sowie in Brasilien, Indien und Sri
Lanka, bereichern ihre Wahrnehmung und beeinflussen ihre
Formensprache immer wieder auf Neue.
Jeder neue
Bild-Raum Sabine Beuters wird zum Auslöser bereits gespeicherter
Empfindungen, Erfahrungen und Deutungen. Diese sind untereinander
verbunden, bilden Strukturen und Grammatiken, die sie in den späten
80er Jahren mehr und mehr in einer informellen Malerei aufbricht.
Spontan und aus dem Unbewußten schaffend, dem Tachismus verpflichtet
- zeigt Sabine Beuter, dass wir uns von Raum zu Raum bewegen und
dabei unser sinnliches Wahrnehmungsvermögen – Flüchtigkeiten und
Ausblendungen inbegriffen – entwickeln.
Seit 1981
lebt sie als freischaffende Architektin und Malerin in Berlin und
Ligurien (Italien), seit 1987 werden ihre Arbeiten in zahlreichen
Gruppen- und Einzelausstellungen in Deutschland, Italien,
Griechenland und den USA ausgestellt. |